BMW M3 und BMW M4

DIE ENTWICKLUNG VON BMW M3 UND BMW M4.

BMW M3 Limousine, BMW M4 Coupé und BMW M4 Cabrio: Wie sind sie entstanden? Teil 1.

Die Entwicklung von BMW M3 und BMW M4.BMW M3 Limousine, BMW M4 Coupé und BMW M4 Cabrio: Wie sind sie entstanden? Teil 1.

Die BMW M3 Limousine (Kraftstoffverbrauch in l/100 km (kombiniert): 8,8 (8,3).
CO2-Emission in g/km (kombiniert): 204 (194)), das BMW M4 Coupé (Kraftstoffverbrauch in l/100 km (kombiniert): 8,8 (8,3). CO2-Emission in g/km (kombiniert): 204 (194)) und das BMW M4 Cabrio (Kraftstoffverbrauch in l/100 km (kombiniert): 9,1 (8,7). CO2-Emission in g/km (kombiniert): 213 (203)) schreiben eine große Erfolgsgeschichte fort. Wir wollten wissen: Wie sind sie entstanden? Wir fragten zwei wichtige Mitglieder des Entwicklungsteams: den Produktmanager Christoph Smieskol und den Projektleiter Michael Wimbeck. Erfahren Sie im Interview, wie die neuen M Hochleistungsautomobile auf die Straße kamen.

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Christoph Smieskol und Michael Wimbeck

Produktmanager Christoph Smieskol (links) und Projektleiter Michael Wimbeck.

Herr Smieskol, wie startete die Entwicklung des neuen BMW M3 und BMW M4?

Christoph Smieskol: Am Anfang stand die Frage: Was muss eine Ikone BMW M3 in der fünften Generation können, damit sie auch dieses Mal wieder Benchmark wird? Und: Wie stellen wir sicher, dass wir dieses Ziel erreichen? 

Zunächst erarbeiteten wir einen Steckbrief aus Kundensicht, in dem wir die Marktanforderungen definierten. Dies geschah auf Basis von Erfahrungen und Eigenschaften der Vorgängergeneration, von Kundenbefragungen sowie Markt- und Wettbewerbsprognosen. Aus diesen Daten definierten wir die Produktanforderungen, die dem Anspruch einer Ikone und der M Philosophie gerecht werden. 

 

Wie sollte der angesprochene Charakter des neuen BMW M3 und M4 aussehen?

Michael Wimbeck: Wir haben uns sehr früh darauf festgelegt, dass wir den Leichtathleten im Maßanzug anstreben. Wir wollten also keinen Ringer, sondern einen Leichtathleten. Der Begriff Maßanzug steht in diesem Fall für gesellschaftliche Akzeptanz. Es sollte also die beste Lösung für ein High-Performance-Fahrzeug im Segment sein auch unter sozialen und ökologischen Gesichtspunkten.

 

Ein BMW M3 und BMW M4 wird auf der ganzen Welt verkauft. Variieren die Vorstellungen der Kunden sehr?

Christoph Smieskol: Erfreulicherweise ist die Marke BMW M so stark, dass die Erwartungen der Kunden in den verschiedenen Märkten ziemlich konsistent sind. Es gibt ein recht klares Bild davon, für was M steht, sodass wir mit der Positionierung des Leichtathleten im Maßanzug unsere Marktpartner bereits in einer sehr frühen Phase begeistern konnten und sie dann auch alle diesen Weg über die gesamte Entwicklungszeit mitgegangen sind.

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Kein Ringer, sondern ein Leichtathlet.
Michael Wimbeck, BMW M Projektleiter

Welche Bedeutung hat der Begriff Leichtathlet konkret für den neuen BMW M3 und M4?

Christoph Smieskol: Die bisherigen Tugenden eines M3 sollten beibehalten und ausgebaut werden: leichtfüßiges Ansprechen, dynamisches und agiles Fahren. Der Begriff Leichtathlet steht auch für Gewichtsreduzierung und Umdrehen der Gewichtsspirale. Vorhersagbarkeit und Präzision sind ganz wichtige Themen, die schon den Vorgänger ausgezeichnet haben. Bereits der BMW M3 E9x war rasiermessergleich präzise zu fahren, nur die Frage war: Wie können wir das toppen?

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BMW M3 Limousine

Michael Wimbeck: Das war tatsächlich nicht einfach. Als ich das Projekt übernommen habe, gewann der BMW M3 E9x immer noch alle Vergleichstests gegen zum Teil jüngere Wettbewerber. Dann haben wir einen Blick auf fast 30 Jahre BMW M3 Geschichte geworfen. Die Vor-Vorgängergeneration, der BMW M3 E46, war wilder und burschikoser. Er ist unser bislang meistverkaufter BMW M3, also kann dieses Auto in seinem Charakter nicht so ganz falsch gewesen sein.  Das war für mich persönlich so ein wenig die Marschrichtung: Lass uns die Perfektion des BMW M3 E9x mit der Wildheit des BMW M3 E46 paaren.

Christoph Smieskol: Wir wollten also auch den Charakter weiter nachschärfen, noch unmittelbarer werden im Fahrerleben und zugleich dem neuen BMW M3 und BMW M4 alle M Tugenden mitgeben.

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Alltagstauglichkeit war stets ein wichtiges Merkmal des BMW M3.
Christoph Smieskol, BMW M Produktmanager

Herr Smieskol, Sie hatten ja vorher auch das BMW 1er M Coupé betreut. Hat Sie dessen Erfolg in diesem Entschluss bestärkt?

Christoph Smieskol: Der 1er M war der bewusste Versuch, zurück zu unseren Wurzeln zu gehen, die vom ersten BMW M3 gelegt wurden. Das BMW 1er M Coupé gab es nur mit einem Motor, einem Fahrwerk, einem Getriebe ein puristisches Fahrerlebnis. So wurde das Auto auf den Punkt gebracht. Beim BMW M3 haben wir einen etwas anderen Anspruch. Die Leistung ist höher und wir müssen dem Kunden eine größere Bandbreite an Charaktereigenschaften bieten. BMW M3 und M4 sind sehr schnell auf der Rennstrecke, aber man kann damit auch völlig entspannt Langstrecken fahren. Alltagstauglichkeit war stets ein wesentliches Merkmal des BMW M3 und stellt auch für den neuen BMW M3 und M4 eine wichtige Aufgabe dar.

 

Herr Wimbeck, Sie verfolgen regelmäßig Blogs und Foren, richtig?

Michael Wimbeck: Ich beobachte das Onlinegeschehen interessiert schon über mehrere Jahre. Da entsteht ein gutes Bild, was die Fans und Kunden bewegt. Welche Fragen tauchen da auf, welche Eigenschaften erwartet man von einem M Automobil? Es freut mich, mit welchem Enthusiasmus und welcher Expertise die Kunden und Blogschreiber da unterwegs sind.

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In vergangenen Jahren war bei neu vorgestellten sportlichen Fahrzeugen ein hohes Maß an Perfektion zu erkennen. Viele haben das zwar anerkannt,wirkten aber auch leicht gelangweilt. 

Michael Wimbeck: Ich hatte dazu ein persönliches Erlebnis: Ich fuhr mit Florian Staiger von Garching zur M Motorenentwicklung nach München, um dort das Thema Motorkennlinie durchzusprechen. Das Ganze fand im Januar statt, wir waren mit meinem BMW M3 E92 unterwegs. Ich hatte, wie immer, den M Button gedrückt und bin in den jeweils schärfsten Einstellungen - wie zum Beispiel SPORT PLUS auf vier Zentimeter Schneedecke von Garching in die Preußenstraße gefahren.

Nach einer Weile sagte ich zu Florian: Ich kann mit dem Auto trotz geschlossener Schneedecke entspannt im Setting SPORT PLUS fahren. Das muss der BMW M3 doch eigentlich bei diesen Bedingungen gar nicht können. Dafür gibt es doch einen EFFICIENT und SPORT Modus. Lass uns die Spreizung der Modi, sei es Fahrpedal oder Federung/Dämpfung vergrößern, auch wenn das Auto dann zum Beispiel in SPORT PLUS bei hierfür ungeeigneten Bedingungen schon mal schwieriger zu fahren sein sollte. Dafür haben wir ja die drei Modi, dass der Kunde situationsbedingt auswählen kann.

 

Christoph Smieskol: Wir wollten das Rad ein Stück zurückdrehen und dem Auto wieder etwas mehr Ecken und Kanten mitgeben, um die Performance stärker erlebbar zu machen. Das zeigt sich nicht nur darin, dass wir auch weiterhin einen Handschalter anbieten, weil die Kunden sich bewusst mit dem Auto auseinandersetzen wollen mit und ohne automatische Zwischengasfunktion. Die Rückmeldung von Bremse, Lenkung und Fahrwerk sollte nochmals gesteigert werden, das Fahrzeug und seine Reaktionen noch unmittelbarer fühlbar werden. Ich kann es richtig erfahren.

 

Waren sofort alle begeistert?

Michael Wimbeck: Es ist nicht einfach, so ein Fahrzeug in seiner Alleinstellung in Serie zu bekommen. Wir haben viel interne Überzeugungsarbeit dafür geleistet, dass so ein Fahrzeug einen eigenständigen Charakter haben darf, weil der Kunde diesen Charakter auch erwartet. Es gab lange Diskussionen, in denen oftmals gesagt wurde, dass die kritischsten Kunden zufriedengestellt werden müssten. Aus meiner Sicht jedoch  gilt das so nicht. Denn wenn wir immer den kritischsten Kunden zufriedenstellen wollten, benachteiligten wir manchmal die 99 % der anderen Kunden.

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Unser Credo: one with the machine.
Christoph Smieskol, BMW M Produktmanager
BMW M3 und BMW M4 Modelle
BMW M3 und BMW M4 Modelle

Christoph Smieskol: Das Thema Sound ist zum Beispiel ein sehr sensibles für M Automobile. Es gibt viele Funktionsgeräusche, die wir als Stück des Charakters des Autos sehen. Ob es sich um Ansauggeräusche, das Öffnen der Abgasklappen, Getriebegeräusche handelt  sie geben dem Fahrer immer eine Rückmeldung, was augenblicklich mit dem Auto passiert. Hier sollte nicht alles rundgeschliffen werden.  Das benötigt dann allerdings schon einige Überzeugungskraft. Unsere Kunden wollen täglich etwas erleben. Es geht um Fahrfaszination da sind die Anforderungen an einigen Stellen doch deutlich verschieden zwischen einem Fahrzeug der BMW AG und einem M Hochleistungsautomobil.

 

Michael Wimbeck: Es war sehr wichtig, dass alle Kollegen an einem Strang zogen und uns auch in diesem Punkt  nach etwas Überzeugungsarbeit unterstützt haben. So konnten wir die Charakterschraube noch mal etwas anziehen. Das ist, glaube ich, auch ein Schlüssel des Erfolges: Es wurden recht früh die richtigen Weichen gestellt, dann sind alle den gewählten Weg mitgegangen.

 

Insgesamt sind mit der BMW M3 Limousine und dem BMW M4 Coupé Automobile entstanden, die sich fahrdynamisch auf Augenhöhe begegnen. Die BMW M3 Limousine hat nun auch ein CFK-Dach. Wie kam es dazu?

Christoph Smieskol: Wir haben zu Beginn des Projektes die Erwartungen unserer Kunden recht genau analysiert. Dabei kam etwas überraschend zutage, dass die Kunden von Limousine und Coupé fast identische Erwartungen und Ansprüche haben. Es war keineswegs so, dass die Limousine die eher elegante, zurückhaltendere Variante war. Beide Derivate werden beispielsweise ähnlich oft auch auf Rennstrecken bewegt. Die Entscheidung pro viertüriger Variante Limousine fällt der Kunde aufgrund der Familiensituation oder persönlicher Präferenzen. Das war für uns das Signal. So haben wir von Anfang an darauf geachtet, dass neben dem BMW M4 Coupé auch die BMW M3 Limousine und das BMW M4 Cabrio die jeweils möglichen Leichtbaukomponenten bekommen.

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Die „zweieiigen Zwillinge“.

BMW M4 Coupé und BMW M3 Limousine.

BMW M4 Coupé und BMW M3 Limousine

Als Basis für die Verbrauchsermittlung gilt der ECE-Fahrzyklus. Abbildungen zeigen Sonderausstattungen. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem 'Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen' entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen, bei der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT), Hellmuth-Hirth-Str. 1, 73760 Ostfildern-Scharnhausen, und unter http://www.dat.de/angebote/verlagsprodukte/leitfaden-kraftstoffverbrauch.html unentgeltlich erhältlich ist.
Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. CO2-Emissionen, die durch die Produktion und Bereitstellung des Kraftstoffes bzw. anderer Energieträger entstehen, werden bei Ermittlung der CO2-Emissionen gemäß der Richtlinie 1999/94/EG nicht berücksichtigt.

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Die gezeigten Fahrzeuge, Ausstattungen, Kombinationsmöglichkeiten und Varianten sind exemplarisch und können in Ihrem Land variieren. Sie stellen ausdrücklich kein verbindliches Angebot der BMW M GmbH dar. Nähere Informationen zu den in Ihrem Land verfügbaren Umfängen finden Sie auf der BMW Website Ihres Landes oder bei Ihrem lokalen BMW M Partner.

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