
Was lange Zeit nach einem frustrierenden Rennen für BMW M Motorsport aussah, hat sich in einer spektakulären Schlussphase in der LMGT3-Klasse noch zu einer Party auf dem Podium entwickelt. Beim „Lone Star Le Mans“, dem sechsten Saisonrennen der FIA World Endurance Championship (FIA WEC) auf dem Circuit of the Americas, fuhren Ahmad Al Harthy, Valentino Rossi und Kelvin van der Linde im #46 BMW M4 GT3 EVO des Teams WRT als Zweite aufs Podium. In der Hypercar-Kategorie blieb der BMW M Hybrid V8 deutlich hinter den Erwartungen zurück. Nach sechs Rennstunden stand ein enttäuschender zwölfter Platz für die Nummer 15 zu Buche. Das Schwesterfahrzeug fiel mit technischen Problemen aus.
Die Rennwoche, die mit knapp 40 Grad Hitze begann, entwickelte sich am Wochenende zu einem Regenevent. Bereits im Qualifying war die Strecke feucht, doch dem #15 BMW M Hybrid V8 sowie beiden BMW M4 GT3 EVO gelang der Sprung in die Hyperpole. Die guten Ausgangspositionen konnte jedoch zunächst keines der Fahrzeuge im Rennen auf nasser Strecke umsetzen. Der #15 BMW M Hybrid V8 litt unter den Verhältnissen und konnte zu keinem Zeitpunkt den nötigen Grip für schnelle Rundenzeiten auf Regenreifen aufbauen. Am Ende reichte es nur zum zwölften Platz. Der #20 Shell BMW M Hybrid V8 schied bereits früh mit einem Elektronikproblem am Hybridantrieb aus.

Die beiden BMW M4 GT3 EVO starteten von den Plätzen vier und neun. Auch sie taten sich im starken Regen schwer, holten aber in der Schlussphase auf abtrocknender Strecke gewaltig auf. Die Schlussfahrer van der Linde und Farfus machten auf Slicks Position um Position gut und kämpften sich in den letzten Minuten des Rennens noch auf die Plätze drei und vier nach vorn. Aufgrund nachträglicher Zeitstrafen kam die #46 sogar noch auf Platz zwei nach vorn, die #31 fiel nach einer Strafe gegen Farfus für eine Kollision mit einem Hypercar noch auf Rang neun zurück.
Was für eine Wendung der Ereignisse in den letzten 30 Minuten des Rennens! Herzlichen Glückwunsch an beide LMGT3-Crews. Auf der Hypercar-Seite sind wir mit den nassen Bedingungen im Rennen überhaupt nicht zurechtgekommen und konnten zu keinem Zeitpunkt das Potenzial, das wir in den Trainings gezeigt haben, abrufen. Das ist sehr enttäuschend.
Auf der Hypercar-Seite war das Wochenende sehr enttäuschend. Wir sind noch nicht oft bei so nassen Bedingungen gefahren und müssen in dem Bereich offenbar noch sehr viel lernen. Auf der GT3-Seite war das Rennen ein Auf und Ab. Das Podium für die Nummer 46 lässt uns mit einem Lächeln auf das Rennwochenende blicken.
Fahrerstimmen:

Raffaele Marciello (BMW M Team WRT, #15 BMW M Hybrid V8, 12. Platz): „So hatten wir uns das Rennen nicht vorgestellt. Wir haben uns sehr schwergetan. Jetzt gilt es zu analysieren und zu verstehen, warum wir heute unter diesen Bedingungen so langsam waren.“
René Rast (BMW M Team WRT, #20 Shell BMW M Hybrid V8, Ausfall): „Es ist frustrierend, das Rennen gar nicht erst richtig starten zu können. Ich denke, wir hatten ein gutes Paket und hätten hier viele Punkte mitnehmen können. Aber so ist der Motorsport leider manchmal. Jetzt müssen wir auf Fuji schauen und versuchen, dort wieder aufs Podium zu fahren.“
Kelvin van der Linde(Team WRT, #46 BMW M4 GT3 EVO, 2. Platz): „Es ist ein großartiges Ergebnis für alle, wenn man berücksichtigt, welche Probleme wir an den vergangenen drei Wochenenden mit der Pace hatten. Diese Bedingungen sind perfekt für das Auto. Wir sind alle sehr glücklich und stolz, das Team hat einen tollen Job gemacht.“
Valentino Rossi(Team WRT, #46 BMW M4 GT3 EVO, 2. Platz): „Das ist unglaublich. Ich bin sehr glücklich über dieses Podium – vor allem auch für das Team. Wir hatten im Rennverlauf unsere Probleme und waren zu einem bestimmten Zeitpunkt sogar ganz hinten. Aber so ein Rennen ist erst mit der Zielflagge zu Ende. Unser Auto war am Ende mit den Slicks auf abtrocknender Strecke unfassbar stark, und Kelvin hat einen fantastischen Job gemacht.“
Ahmad Al Harthy (Team WRT, #46 BMW M4 GT3 EVO, 2. Platz): „Das Wochenende war eine Achterbahnfahrt. Man darf niemals aufgeben, und das haben wir nicht getan. Wir haben bis zur letzten Runde gekämpft. Das Podium ist ein verdienter Lohn für das gesamte Team. Es ist eine Weile her, dass wir da oben standen. Für mich persönlich war es das erste Podium in den USA.“
Augusto Farfus (The Bend Team WRT, #31 BMW M4 GT3 EVO, 9. Platz): „Das war ein sehr herausforderndes Rennen. Wir hätten nicht gedacht, dass wir auf den Plätzen drei und vier ins Ziel fahren würden, die dann später die Plätze zwei und neun wurden. Das Team hat einen großartigen Job gemacht. Glückwunsch an die #46 Crew zum Podium. Ich habe für den Kontakt mit dem Ferrari-Hypercar eine Strafe bekommen. Das war eine unglückliche Situation und auf keinen Fall Absicht. So etwas kann in einer so engen Kurve auf rutschiger Strecke passieren.“