Wofür wird BMW M in zehn Jahren stehen? Was ist die künftige Ausrichtung der Marke?
Der Charakter wird bleiben, wie er heute ist. Technisch gesehen wird sich viel ändern, allein durch die Transformation in das Elektrozeitalter. Wir gehen diesen Weg mutig und selbstbewusst, weil wir wissen, dass unsere Werte dieselben bleiben werden. Dafür blicke ich gern auf die Evolution des M3 zurück, der in den 1980er-Jahren mit vier Zylindern auf den Markt kam. Später war er mit einem Sechszylinder-Saugmotor erhältlich, dann als Achtzylinder-Hochdrehzahlmotor und letztlich mit Sechszylinder-Turbomotor. Nach jeder Entwicklungsstufe haben viele Kritiker gesagt, dass sich der M3 nicht mehr verkaufen wird. Und jedes Mal hatten sie Unrecht, denn der Charakter des Fahrzeugs ist auch mit den neuen Motorkonzepten stets geblieben. In den kommenden zehn Jahren werden sicherlich alle M Fahrzeuge elektrifiziert sein, aber nicht ausschließlich. Die Elektrifizierung kommt in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Im Jubiläumsjahr beispielsweise bringen wir unser erstes Performance-Plug-in-Hybrid-Fahrzeug auf den Markt. Auch mit diesem Launch richten wir uns nach den Fans und Kunden und der marktspezifischen Nachfrage.
Wie genau schaffen Sie die Transformation in ein neues Mobilitätszeitalter?
Die Zukunft wird elektrisch, das ist klar – und dieser Aufgabe stellen wir uns. Wichtig ist uns die Frage: Wenn ein M immer wie ein M fährt, wie bekomme ich das M Gefühl eines klassischen Fahrzeugs in ein Elektrofahrzeug? Genau das wollen wir erreichen. Es geht dabei viel um die Themen Gefühl, Fahreigenschaften und Sound. Wenn ich nur in einem Gang fahre, dann fehlt mir eine gewisse akustische Rückmeldung, ebenso fehlt mir das Gefühl für den aktuellen Fahrdynamikzustand. Wir müssen also auch die Frage beantworten: Wie ist der M Sound der Zukunft? Da wir aus dem Motorsport kommen, sollte unsere Antwort auf die Frage der Community sofort einleuchten. Wir müssen es schaffen, dem Fahrer das richtige Feedback zu vermitteln – und mit diesem das M Gefühl.