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BMW M Werksfahrer Kelvin und Sheldon van der Linde
5 min Lesedauer

MY M LIFE: KELVIN UND SHELDON VAN DER LINDE.

Werksfahrer, Teamkollegen, Brüder: Kelvin und Sheldon van der Linde fahren vereint für BMW M Motorsport. Die beiden sind in Südafrika geboren und dort gemeinsam aufgewachsen. Der Ruf der Motorsportwelt jedoch hat sie als junge Erwachsene in unterschiedliche Richtungen geführt. Lange fuhren sie für konkurrierende Marken und traten dabei auch gegeneinander an – bis BMW M Motorsport die Rennfahrerbrüder in einem Team wiedervereinte.

29. Juli 2025

BMW M4 Competition Coupé mit M xDrive [1] :
Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km   10,1
CO2-Emissionen kombiniert in g/km   229
CO2-Klasse   G

Kelvin van der Linde und sein drei Jahre jüngerer Bruder Sheldon sammelten, wie so viele ihrer Kollegen, die ersten Sporen im Motorsport beim Karting. Noch als Teenager wechselten sie in den Profisport und errangen erste größere Erfolge. Und wie so oft eröffnete auch den Brüdern der erste Karriereschub die Chance zum Aufstieg in internationale Rennserien. Nacheinander wurden sie, noch keine 20 Jahre alt, von unterschiedlichen Teams in Europa verpflichtet und traten zuletzt in der DTM gegeneinander an – bis BMW M Motorsport die Brüder ins gleiche Team holte. Die Geschichte von Kelvin und Sheldon van der Linde ist eine Geschichte über Ambition, den unbedingten Willen zum Erfolg und die Kraft der Familie. 

Kelvin und Sheldon van der Linde bei einem Video-Telefonat.

Face Time mit den Eltern in Südafrika: Kelvin und Sheldon van der Linde vor dem ICGT-Rennen in Bathurst, 2025

STECKBRIEF.

Kelvin und Sheldon van der Linde in der Teamgarage während des Rennens in Bathurst

Kelvin und Sheldon van der Linde in der Teamgarage während des Rennens in Bathurst

Kelvin und Sheldon van der Linde in der Teamgarage während des Rennens in Bathurst

STECKBRIEF.

Der „große“ Bruder Kelvin van der Linde fährt seit der Saison 2025 als BMW M Motorsport Werksfahrer den BMW M4 GT3 EVO, unter anderen in der WEC, der GT World Challenge Europe und der Intercontinental GT Challenge. Seinen ersten bedeutenden Erfolg im Motorsport errang er, als er 2014 gleich in seiner ersten Saison Champion der ADAC GT Masters wurde – zusammen mit seinem Kollegen René Rast, der heute ebenfalls Werksfahrer bei BMW M Motorsport ist. 2019 wiederholte van der Linde den Erfolg. Zudem hat er zweimal, 2017 und 2022, das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen. Kelvin van der Lindes erklärter größter Wunsch ist es, einmal das 24-Stunden-Rennen von Le Mans zu gewinnen.

Sein Bruder Sheldon fährt seit 2016 im europäischen Rennsport und hat ebenfalls in seiner ersten ADAC-GT-Masters-Saison einen bedeutenden Triumph errungen, als ihm 2018 auf Anhieb der zweite Platz in der Rennserie gelang. Sheldon van der Linde ist seit 2019 Werksfahrer bei BMW M Motorsport und hat mit der Marke seinen bislang größten Erfolg eingefahren, als er 2022 DTM-Meister im BMW M4 GT3 wurde. Im Jahr 2025, in ihrer ersten gemeinsamen Saison bei BMW M, gelang den van-der-Linde-Brüdern zusammen mit Teamkollege Augusto Farfus im BMW M4 GT3 gleich zum Auftakt der Sieg beim 12-Stunden-Rennen von Bathurst.

In der weiteren Saison 2025 tritt Sheldon van der Linde im Cockpit des BMW M Hybrid V8 in der WEC und der IWSC an, während sein Bruder Kelvin im BMW M4 GT3 EVO in den internationalen GT-Wettbewerben um den Sieg fährt.

In Australien, abseits der Rennstrecke von Bathurst, trafen wir das Brüderpaar zum Gespräch. 

Kelvin van der Linde und Sheldon van der Linde Linde beim Picknick

Kelvin van der Linde und Sheldon van der Linde Linde beim Picknick unweit der Rennstrecke von Bathurst, Australien

Kelvin van der Linde und Sheldon van der Linde Linde beim Picknick unweit der Rennstrecke von Bathurst, Australien

Nachdem ihr zuvor noch in gegnerischen Teams miteinander konkurriert habt, seid ihr nun gemeinsam bei BMW M Motorsport. Ist der Konkurrenzdruck zwischen euch jetzt größer oder gibt es mehr Zusammenhalt?

Kelvin van der Linde: Ich würde sagen, wir hatten schon immer eine gute Arbeitsbeziehung. Selbst als wir für verschiedene Hersteller gefahren sind, haben wir uns gegenseitig so gut wie möglich unterstützt. Aber jetzt ist es natürlich noch intensiver, weil wir für denselben Hersteller fahren und dasselbe Ziel haben. Und das ist: für BMW M Rennen zu gewinnen. Ich denke, das hat uns einfach ein bisschen näher zusammengebracht und es einfacher gemacht, einander zu helfen.

Euer Vater Shaun ist auch BMW Tourenwagen gefahren, wie sehr hat euch das zu eurer Karriere im Motorsport inspiriert?

Sheldon van der Linde: Ich glaube, das war der Hauptgrund, warum wir uns für den Motorsport entschieden haben. Wenn man neben einer Rennstrecke aufwächst, ist das einfach der Maßstab, an dem man sich orientiert. Mit drei oder vier Jahren ist dein Vater dein Held. Wenn du mit ihm zur Rennstrecke gehst und siehst, was er macht, willst du das irgendwann auch machen. Ich würde sagen, er war der Hauptgrund, warum wir zum Motorsport gekommen sind. Und auch dafür, dass wir zu BMW gegangen sind. Denn unser Vater ist viele Jahre lang mit BMW in Südafrika Rennen gefahren. Das hat damals buchstäblich unser Leben ausgemacht. Er fuhr M3 Firmenwagen und brachte uns damit zur Schule und wieder nach Hause. Das war ein Auto, das wir irgendwann in unserer Karriere auch fahren wollten. Und jetzt haben wir das Glück, dass wir genau dort sind.

Kelvin, warst du als der Ältere von euch beiden früh ein Vorbild für deinen Bruder?

Kelvin: Klar, wenn der große Bruder mit dem Kartfahren anfängt, will der kleine Bruder mit. Er war auf der Kartbahn, hat sich ans Steuer gesetzt und wollte auch fahren. Ich glaube, das hat geholfen. Und als Älterer konnte er bei mir natürlich immer zuschauen und sehen, wo meine Stärken und Schwächen liegen. Er konnte meine Fehler vermeiden und es besser machen. Ich glaube, wir haben während meiner Karriere viel gelernt, wie man die richtigen Dinge tut und die richtigen Schritte macht. Bei ihm konnten wir dann die richtigen Entscheidungen treffen, was ihm meiner Meinung nach sehr geholfen hat.

BMW M Werksfahrer Kevin und Sheldon von der Linde

Was hat es für euch bedeutet, dass eure Eltern 2024 zum Rennen nach Le Mans gekommen sind, um euch die Daumen zu drücken?

Sheldon: Sie waren zum ersten Mal in Le Mans. Für uns als Familie war das ein Traum, den wir schon lange hatten. Mein Vater wollte immer Rennen in Europa und irgendwann auch in Le Mans fahren. Dass sie zu unseren Debüts in Le Mans dabei waren, war natürlich ein riesiger Meilenstein für die Familie. Dass wir beide im selben Jahr unser Debüt hatten, hat das Ganze noch größer gemacht. Denn keiner von uns war zuvor dort gewesen und hatte die Atmosphäre erlebt. Das hat die Vorfreude noch mehr gesteigert. Und da wir in zwei verschiedenen Klassen gefahren sind, konnten unsere Eltern die Perspektive sowohl aus der GT3- als auch aus der LMDh-Perspektive erleben. Ich denke, es war eine perfekte Art, unser Le-Mans-Debüt mit unserer Familie zu feiern.

Kelvin: Es ist immer schön, wenn sie wenigstens einmal im Jahr zu einem der großen Rennen kommen. Klar, sie wohnen weit weg, also ist das nicht so einfach. Wir haben als Familie immer gesagt, dass sie zu wenigstens einem der 24-Stunden-Rennen kommen. Wenn einer von uns um die DTM-Meisterschaft fährt, kommen sie normalerweise zu einem der Rennen. Aber dieses Jahr war es das 24-Stunden-Rennen, was schön war.

Wie schon im Jahr 2024 standen auch in dieser Saison wieder drei 24-Stunden-Rennen in engster Abfolge auf dem Rennkalender; wie bereit man sich auf eine solche Strapaze vor und wie steht man sie durch? 

Kelvin: Die Vorbereitung war echt schwierig, weil wir so was noch nie gemacht hatten. Das war für uns ein Aufbruch ins Ungewisse, und wir haben einfach versucht, für alle Rennen fit und ausgeruht zu sein. Dieses Jahr war einzigartig, weil wir drei 24-Stunden-Rennen bei trockenen, sehr heißen Bedingungen gefahren sind. Man konnte in Spa sehen, dass alle Fahrer echt müde und erschöpft waren. Aber ich war überrascht, dass wir das ziemlich locker überstanden haben. Ich muss sagen, dass sich der BMW M4 GT3 EVO mit seiner Klimaanlage im Vergleich zu den Autos, die ich früher gefahren bin, sehr komfortabel fährt. Das macht mir das Leben im Auto viel leichter. Ich bin froh, dass ich diese paar Rennen in einem BMW M sitzen durfte.

Sheldon, zusätzlich zu diesen drei 24-Stunden-Rennen musstest du auch noch das 6-Stunden-Rennen in Watkins Glen in den USA unterbringen, dann mit Jetlag zurück nach Europa fliegen und vom #25 auf den #20 BMW M Hybrid V8 umsteigen. Wie bist du mit dem Stress und der Belastung klargekommen?

Sheldon: Was es für mich echt schwer gemacht hat, war, dass ich dazwischen noch das zusätzliche Rennen hatte. Ich musste nach Amerika und wieder zurück. Und mit dem Jetlag ist es echt schwer, wieder in den Rhythmus zu kommen. Man fängt in Le Mans an. Man hört sehr spät auf. Dann fängt man in Spa wieder sehr früh an. Man landet am Dienstag und geht buchstäblich aus dem Flugzeug direkt zur Rennstrecke. Und es gibt viel Medienarbeit zu erledigen, man hat also keine Zeit, sich zu erholen. Ich habe mir nur ein paar Tage freigenommen. Das war für mich persönlich hart, aber ich habe es trotzdem genossen. Ich glaube, man findet zu einem wirklich guten Rhythmus, wie der Alltag abzulaufen hat. Man gewöhnt sich daran, aufzustehen, mit den Medien zu sprechen und alle Termine wahrzunehmen. In gewisser Weise macht es einem die Sache auch leichter, zu wissen, was einen in diesen vier Wochen erwartet. Man findet seinen Rhythmus und spart seine Energie über die Tage hinweg, anstatt sie vor Beginn des Rennens zu vergeuden.

Kelvin und Sheldon van der Linde feiern den Sieg beim Rennen von Bathurst, Australien

Sheldon und Kelvin van der Linde feiern gemeinsam den Sieg des 12-Stunden-Rennens von Bathurst, 2025

Auch wenn ihr gegeneinander antretet, scheint ihr Spaß dabei zu haben, ihr seid offensichtlich gute Freunde. Wie wichtig sind Humor und ein gutes Miteinander für diesen Job?

Kelvin: Um ehrlich zu sein, machen wir auf der Rennstrecke nicht so viel zusammen. Wir sind beide voll bei der Arbeit. Wir haben keine Zeit, rumzualbern oder über das Leben zu quatschen. Das machen wir im Dezember in Südafrika, wo wir ein paar Drinks nehmen und das Leben abseits der Rennstrecke genießen. Aber auf der Rennstrecke ist mein Bruder mit seiner Arbeit beschäftigt und ich mit meiner. Aber natürlich muss man auch Spaß haben, denn wir verbringen den größten Teil unseres Lebens auf der Rennstrecke, also muss man versuchen, sich den Spaß zu bewahren, während man um die Welt reist.

Sheldon: Es ist eine andere Sache, wenn man sich auf der Rennstrecke sieht, weil man sich in einer anderen Stimmung befindet. Man ist nicht so locker und offen wie im Urlaub oder wenn man zum Beispiel privat in München in Deutschland ist. Ich denke, man muss das trennen. Aber ich glaube, wir finden die richtige Balance.

Was hofft ihr, mit BMW M Motorsport noch zu erreichen; was sind eure großen Traum-Rennen, die ihr noch gewinnen wollt?

Kelvin: Wir freuen uns, dass wir Bathurst zusammen gewonnen haben. Das war eine wichtige Sache für uns. Das wollten wir schon immer mal schaffen. Ich hatte das Glück, dieses Jahr mit BMW M bei den 24h Nürburgring zu gewinnen. Für mich sind nur noch Spa und Le Mans übrig. Und vielleicht Daytona. Und natürlich will ich irgendwann mal den DTM-Titel holen. Diese Rennen stehen auf meiner Wunschliste.

Sheldon: Meine Liste ist etwas länger. Ich habe noch kein 24-Stunden-Rennen gewonnen. Ganz oben auf meiner Liste mit BMW M steht die 24 Stunden von Le Mans, die ich natürlich gerne mit dem LMDh-Auto gewinnen würde. Gefolgt vom Nürburgring und kurz danach von Spa. Ich versuche es jetzt schon seit sechs Jahren. In den letzten Jahren habe ich immer nur zweite und dritte Plätze geschafft. Hoffentlich können wir das in den nächsten zwei Jahren ändern. Kelvin weiß, wie man diese Rennen gewinnt, besonders den Nürburgring. Es wäre schön, wenn wir zusammen im selben Auto säßen und ich meinen ersten Sieg mit ihm feiern könnte. Das wäre toll.

Kelvin, Sheldon, vielen Dank für das Gespräch. 

Mbedded: Kelvin and Sheldon van der Linde - My M Life.

Rennfahrer, BMW M Werksfahrer, Brüder, beste Freunde, Seelenverwandte. Sie sind Kelvin und Sheldon van der Linde. Sie sind die VDL-Brüder. In der neuen Mbedded-Folge geht es um ihr emotionales Wiedersehen bei BMW M Motorsport in der Saison 2025.

Thumbnail von Kelvin und Sheldon van der Linde

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