Die Idee ist so einfach wie logisch: Wer als Fahrzeughersteller seinen Kunden das technische Optimum anbietet, sollte auch die hohe Schule des fahrerischen Know-how weitergeben können. Diesen Ansatz setzte BMW 1977 als erster Hersteller in die Tat um – die Geburtsstunde des BMW Fahrer-Trainings.
Die BMW Motorsport GmbH als das für die gesamten motorsportlichen Aktivitäten des Hauses BMW verantwortliche Unternehmen will einen Beitrag dazu liefern, den Faktor Fahrer im System von Mensch und Maschine in seiner Leistungsfähigkeit zu fördern.
BESCHLOSSEN DURCH DEN VORSTAND.
Den Grundstein für die vielfältigen und aufregenden Trainings, die die BMW M Driving Experience heute weltweit anbietet, legte der damalige BMW Vorstand bereits im Jahr davor. Am 3. Februar 1976 beschloss man, eine „Fahrerschule“ zu gründen. 20 sogenannte Lehrgänge mit insgesamt 800 Teilnehmern pro Jahr auf dem BMW Testgelände und auf Rennstrecken peilte die BMW Führungsetage an. Damals ahnte wohl niemand, wie groß die Idee werden würde: Mehr als 110.000 Teilnehmer in 25 Ländern erlebten 2022 Fahrspaß und Action bei einem der vielfältigen Trainingsangeboten der BMW M Driving Experience.
LERNEN VON DEN SCHNELLSTEN.
Was sich wie ein roter Faden bis heute durch die Geschichte der BMW M Driving Experience zieht, ist die enge Verbindung zum Motorsport. Für das erste Konzept konnte Jochen Neerpasch, Geschäftsführer der noch jungen BMW Motorsport GmbH, keinen geringeren als Rauno Aaltonen gewinnen. Der Finne war nicht nur ein erfolgreicher Rallyefahrer, er setzte sich auch akribisch mit der Fahrtechnik auseinander, was ihm über die Jahre den Spitznamen „Rallyeprofessor“ einbrachte. Er wurde zudem der erste offizielle Instruktor.
Zusammen mit Börries von Breitenbuch, ehemaliger Sportsekretär beim Automobilclub von Deutschland (AvD), kamen zwei Männer der ersten Stunde des BMW Fahrer-Trainings aus der Motorsportszene. Nach ersten Probelehrgängen, unter anderem für die Münchener Polizei, startete das BMW Fahrer-Training schließlich am 22. April 1977 mit dem ersten Fahrsicherheitstraining.
TRAININGSFAHRZEUGE MIT 125 PS.
Während die BMW M Driving Experience heute die einzigartige Gelegenheit bietet, neben BMW M High-Performance Automobilen auch waschechte Rennwagen wie den BMW M4 GT4 auf der Rennstrecke zu pilotieren, gab es am Anfang nur ein Modell. Die kleine Flotte bestand ausschließlich aus modifizierten BMW 320i: 125 PS stark, mit verändertem Fahrwerk, einem Sperrdifferenzial und einem Schalensitz für den Fahrer.
AM ANFANG GAB ES NOCH FRÜHSPORT.
Die ersten Trainings waren ausschließlich Termine am Wochenende und beinhalteten andere Programmpunkte als heute. So gab es Vorträge zum Thema „Stress am Steuer“, ganz alltägliche Übungssituationen wie Anfahren am Berg oder einen kleinen Pannenkurs und ein aufwendiges Fitnesstraining durch einen Diplom-Sportlehrer. Letzteres wurde aber recht schnell wieder eingestellt. „Beim Frühsport waren wir Instruktoren irgendwann unter uns“, erinnert sich Rauno Aaltonen 2007 gegenüber dem „Spiegel“.
DER KERN BLEIBT BIS HEUTE GLEICH.
Die generelle Zielsetzung der ersten Programme ist jedoch bis heute elementarer Bestandteil der BMW M Driving Experience: Zuerst wird sich theoretisch mit dem Thema auseinandergesetzt, anschließend können die Teilnehmer das Erlernte in simulierten Grenzsituationen anwenden. Und ein weiterer Faktor ist gleichgeblieben: Bis auf wenige Ausnahmen wird das Fahrzeug für die Trainings gestellt. So haben alle Teilnehmer die gleiche technische Basis und müssen sich keine Sorgen um den Reifenverschleiß ihres eigenen Fahrzeugs machen. Damit bieten die Trainings auch die einzigartige Möglichkeit, verschiedene BMW M, BMW und Mini Modelle zu erleben und gerade die BMW M Automobile einmal im Grenzbereich zu erfahren.
EIN WELTERFOLG.
Die Idee wurde sehr gut angenommen: Immer mehr Autofahrer interessierten sich für die Trainings und das nicht nur in Deutschland. So war es nur logisch, dass Josef Bücherl, der das Programm 1991 übernahm, damit begann, das Training auszuweiten. Er reiste mit der Idee der einheitlichen Instruktorenausbildung buchstäblich rund um die Welt und legte damit den Grundstein für die BMW M Driving Experiences, die es heute auf allen Kontinenten gibt. Seit 1997 werden die hohen Standards der Ausbildung in der Instructor Academy vermittelt. Angehende Instruktoren erlernen hier alle Fähigkeiten, die sie brauchen, um den Teilnehmern der Driving Experiences in ihren Heimatländern nach exakt definierten Vorgaben zu mehr Sicherheit und Fahrvergnügen zu verhelfen.
DER MODULARE AUFBAU: DAS RICHTIGE TRAINING FÜR JEDEN WISSENSSTAND.
Josef Bücherl prägte auch den Aufbau der Trainings: Er führte das modulare Konzept, das bei vielen Trainings noch heute greift, ein. Man beginnt in der Regel mit einem Kompakt- oder Aufbautraining, um sich dann über nächsthöhere und damit anspruchsvollere Stufen weiterzubilden. Sowohl Fahranfänger als auch Routiniers können so ihre Fähigkeiten Schritt für Schritt ausbauen und perfektionieren.
PER HANDSCHLAG ZUR SNOW EXPERIENCE.
Mit den Jahren wurde das Angebot immer vielfältiger. Ein wichtiger Meilenstein dabei war ein Handschlag: Josef Bücherl, damaliger Chefinstruktor, und Hans Falkner, ehemaliger Chef vom „Das Central“, einem der besten 5-Sterne-Hotels Tirols in Sölden, schlugen 1990 ein und markierten damit den Start einer Reihe neuartiger Wintertrainings. Die starteten bereits 1991. Zunächst als sechstägige Events, bei denen Skifahren genauso wichtig war wie das Fahrertraining. Mehrere tausend Teilnehmer waren seither bei der BMW Snow Experiences auf dem mit knapp 3.000 Metern höchsten Wintertrainingsgelände der Welt dabei. Heute erleben die Teilnehmer bei unterschiedlichsten Trainings, vom Driften bis zum Offroad-Parcours auf dem Gletscher, die Bandbreite aktueller BMW und BMW M Modelle. Nach der actionreichen Erfahrung verwöhnt „Das Central“ die Teilnehmer mit Premiumambiente und exzellenter, vom Gault&Millau ausgezeichneter Küche.
ACTION WELTWEIT: VOM POLARKREIS BIS NACH SÜDAFRIKA.
Spektakuläre Drifttrainings auf zugefrorenen Seen gibt es seit 2006 in Schweden, genauer: in Arjeplog am Polarkreis. Die Teilnehmer der Ice Experiences üben das Querfahren in BMW M Automobilen mit Spikebereifung und können mit etwas Glück einen Blick auf den einen oder anderen Erlkönig aus dem BMW Testcenter werfen. Denn die riesigen, zugefrorenen Seen eignen sich nicht nur optimal zum Driften: Alle großen Fahrzeughersteller testen ihre Serienfahrzeuge hier.
Doch nicht nur auf Schnee und Eis können die Teilnehmer der BMW M Driving Experience entdecken, was in ihnen und den BMW Automobilen steckt: Im Sommer 2000 startete die erste Offroad-Tour durch die Gebirgszüge des Atlas und die Sandwüsten Marokkos mit dem BMW X5. Später kamen weitere Ziele in Kenia, Namibia und Botswana hinzu. Inzwischen hat die BMW Driving Experience Südafrika die Durchführung der Touren vor Ort übernommen.
ERFAHRUNGEN IM GRENZBEREICH.
Für Menschen mit Benzin im Blut und einen Faible für Geschwindigkeit kann man beinahe von Beginn an zahlreiche internationale Rennstrecken, wie z.B. den weltberühmten Nürburgring oder die legendäre Strecke in Hockenheim erleben. Hier wird an der Ideallinie gefeilt und man befährt Streckenabschnitte, die sonst nur von den Profis befahren werden. Mit anspruchsvollen Fahrmanövern werden Reflexe und fahrerisches Können geschult. Vom fahrdynamischen Spurwechsel bei höherem Tempo bis zur Perfektionierung der Ideallinie auf der Rennstrecke.
DIE BMW M TRACKDAYS: FÜR NEUE UND ERFAHRENE RENNFAHRER.
Die Community der aktiven Motorsportfans zusammenbringen – mit diesem Ziel startete die BMW M Driving Experience 2020 ein neues Erlebnisformat: die BMW M Trackdays. Neue und erfahrene Rennfahrer erleben hierbei die Power der BMW M Kundensport-Rennfahrzeuge oder ein Personal Coaching mit einem erfahrenen Instructor um ihre Fähigkeiten bei der Suche nach der Ideallinie zu vebessern. Natürlich können BMW M Fans auch mit dem eigenen BMW M Serienmodell oder Rennfahrzeug teilnehmen und so renommierte Rennstrecken erfahren. Der erste BMW M Trackday auf dem Hockenheimring wurde sofort begeistert angenommen und fester Bestandteil des Kalenders der BMW M Driving Experience.
CUSTOMISED EXPERIENCE: MASSGESCHNEIDERTE VERANSTALTUNGEN.
Zusätzlich zum vielfältigen Angebot an regulären Trainings sind maßgeschneiderte Trainings und Erlebnisse die große Stärke der BMW M Driving Experience. Ob für eine Gruppe oder eine Einzelperson, ob zusammen mit Experten vollkommen individuell oder auf Basis etablierter Module geplant – mit der Customised Experience lässt sich die BMW M Driving Experience seit 2012 besonders kundenorientiert erleben. Vom halbtägigen Training in Maisach bis zum Rennstreckentraining oder sogar einer mehrtägigen Tour ist nahezu alles möglich.
EXZELLENTES SETTING: DIE BMW M DRIVING ACADEMY IN MAISACH.
Seit 2012 liegt die Heimat der BMW M Driving Experience auf einem ehemaligen Flughafen in Maisach, rund 30 Kilometer westlich von München. Die BMW Driving Academy erstreckt sich über ein 130 Hektar großes Gelände. Ein 1,8 Kilometer langer Rundkurs und zahlreiche Dynamikflächen für Fahrübungen aller Art bieten ein exzellentes Setting für die vielfältigsten Trainings.
ist die BMW M Driving Academy in Maisach groß.
Auch in Zukunft wird es neue, spannende Trainings und Erlebnisse geben – erfolgskritisch, wenn nicht sogar selbstverständlich in unserem Zeitalter der Transformation.